Was kostet uns die Energiewende?
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Osnabrück. Deutschland hat sich mit der Transformation seines Energiesystems viel vorgenommen: Vollständig frei von Öl, Kohle, Erdgas und Uran zu werden, ist ein historisch beispielloses Vorhaben. Ein technisches und soziales Projekt, das nicht vor 2050 beendet sein wird. Aber wie wirkt sich das in konkreten Zahlen aus? Was müssen wir für die Energiewende eigentlich investieren? Prof. em. Dr. Peter Hennicke zieht am Donnerstag, 9. Juli, um 18.30 Uhr eine erste Bilanz in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU): „Die Energiewende kostet Geld - aber können wir es uns leisten, darauf zu verzichten?“ lautet der Vortragstitel des Ökonomen und Träger des Deutschen Umweltpreises 2014 der DBU. Der Eintritt ist frei.
Vorübergehenden Kostenanstieg sozial- und wirtschaftsverträglich begrenzen
Eine faire Verteilung von Kosten und Gewinnen innerhalb der heutigen Gesellschaft und auf zukünftige Generationen sind für Hennicke der Schlüssel zum Erfolg der Energiewende. Der ökologische Umbau des Strom-, Wärme- und Verkehrssektors werde zwar Geld kosten, gehe aber auch einher mit Impulsen für die wirtschaftliche Entwicklung. Hennicke fordert sowohl Wirtschaft als auch Zivilgesellschaft auf, sich angemessen an den Kosten von verbindlichen und dennoch ambitionierten Energiesparzielen zu beteiligen, um den vorübergehenden Kostenanstieg sozial- und wirtschaftsverträglich zu begrenzen. In seinem Vortrag wird der Volkswirt aber auch darauf eingehen, was es uns kosten wird, wenn wir es nicht schaffen, die Klimaveränderungen und deren Folgen zu begrenzen.
Konkrete Gestaltungsmöglichkeiten der Finanzierung im Blick
Bereits am 29. Januar hatte Hennicke in seinem Vortrag „Weltmacht Energie - Effizienz und Erneuerbare als Hoffnungsträger“ im DBU Zentrum für Umweltkommunikation den volkswirtschaftlichen Nutzen der aktuellen Entwicklungen im Energiesektor herausgestellt. Aufgrund des großen Interesses der Zuhörer damals wird der Umweltpreisträger in seinem Vortrag nun verstärkt auf die konkreten Gestaltungsmöglichkeiten der Finanzierung und die gerechte Verteilung der Umbaukosten eingehen.
Als Experte ist DBU-Umweltpreisträger weltweit gefragt
Hennicke war Präsident des Wuppertal Institutes für Klima, Umwelt und Energie und Mitglied mehrerer Enquete-Kommissionen des Deutschen Bundestages. Der Ökonom und Energieeffizienzexperte arbeitet seit 2008 unter anderem als freier Mitarbeiter für das Wuppertal Institut. Der "Club of Rome" nahm ihn im April 2012 als Vollmitglied auf. Seit September 2012 hat Hennicke eine Gastprofessur am „International Institute for Industrial Environmental Economics (IIIEE)“ der Lund University in Schweden inne.
Kostenloser Vortrag im Rahmen der DBU-Ausstellung "Zukunftsprojekt Energiewende"
Der kostenlose Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe zur DBU-Ausstellung „Zukunftsprojekt Energiewende“. Um 17.45 Uhr bietet die DBU vorab eine öffentliche Führung an. Die Ausstellung ist bis zum 1. Juni 2016 in der DBU zu sehen (montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr). Für Schülerinnen und Schüler gibt es zielgruppengerechte pädagogische Programme. Weitere Informationen unter www.zukunftsprojekt-energiewende.de.